Ab vom Patt: Von Hay-on-wye nach Knighton

Ab vom Patt: Von Hay-on-wye nach Knighton

 

Von Hay-on-wye aus liefen wir weiter nach Kington. Auf dem Weg hielten wir in dem kleinen Dorf Gladestry, wo wir in einem sehr kleinen Café rasteten – eine Anwohnerin am Weg hatte ihr Wohnzimmer dafür transformiert, die Tür stand sperrangelweit offen und um den Service zu rufen lagen zwei kleine Klingeln auf dem Tisch. Unsere Wirtin unterhielt uns mit kuriosen Geschichten aus dem Dorfleben, offensichtlich gab es einen bitteren Streit darüber, ob die alte Orgel in der Kirche restauriert oder durch eine neue ersetzt werden sollte. Die Emitionen kochten an einem Info-Abend mit Aussprache in der Kirche so sehr über, dass der Pfarrer die Versammlung kurzerhand auflöste und alle aus seiner Kirche warf, bevor sie durch die unflätige Sprache der aufgebrachten Dorfbewohner entweiht wurde… Schließlich wurde die Angelegenheit bis vor den Bischof gebracht und Mediatoren eingeflogen.

Ein seltsames Schild, dass wir auf dem Weg kurz vor Gladestry gesichtet hatten, und vor „Pinching Parson of Newchurch“ warnte, die in Newchurch unerwünscht seien, konnte sie uns nicht erklären. Aber insgesamt scheint es hinter der friedlichen Fassade des Dorfes doch ordentlich zu brodeln… Wanderer bekommen davon aber nichts mit, sie werden gut umsorgt: in besagter Kirche gab es Tee, Kaffee, Saft und Kekse gegen eine kleine Spende. Wir machten auch dort kurz halt und trafen Mitwanderer aus Deutschland, den Niederlanden, England, Belgien und Wales.

Nach einer langen Wanderung schlugen wir in Kington unser Zelt auf.

Am nächsten Tag liefen wir von Kington nach Knighton – nein, kein Scherz, die Namensgebung der Orte ist nur zufällig so passend. Auf dem Weg trafen wir einige der Wanderer, die wir am Tag zuvor in der Kirche kennengelernt hatten, wieder.

Leider endete der Tag nicht gut für uns – Henry knickte dreimal mit seinem Fuß um und verstauchte sich den Knöchel, noch einige Meilen vor Knighton. Dabei ging auch einer der Wanderstöcke drauf. Da wir uns in relativer Pampa befanden, hatten wir keine Wahl, als weiter zu laufen. In Knighton entschieden wir uns trotz schönsten Camping-Wetters für den etwas überteuerten, aber sehr schönen und komfortablen Horse & Jockey Inn.

Am nächsten Morgen konnte Henry seinen Fuß nicht mehr belasten – das vorzeitige Ende unserer Offa-Wanderung. Wir hatten es fast bis zur Hälfte geschafft. Henry arrangierte uns eine kurze Auszeit von einigen Tagen bei seiner Tante in Peterborough. Hier blieben wir einige Tage, bis Henrys Fuß sich wieder beruhigte und wir weiter gen Norden ziehen konnten.

Hay on Wye nach Kington

Kington nach Knighton

Ein paar Bilder:

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