Als Individualreisender durch die Dominikanische Republik – eine Zusammenfassung in Zahlen, Fakten, Bildern und Musik

Als Individualreisender durch die Dominikanische Republik – eine Zusammenfassung in Zahlen, Fakten, Bildern und Musik

 

Vier Wochen lang tingelten wir als Indivualreisende durch die Dominikanische Republik. Bevor wir ankamen hatte ich nur eine grobe Vorstellung von dem, was uns erwarten würde. Hauptsächlich geprägt durch viele Vorurteile: Riesige Bettenburgen, überfüllte Strände, Pauschaltourismus unter Palmen. Unsere Ankunftsregion, Bavaro/Punta Cana, schien viel davon zu bestätigen. Aber unsere erste Gastgeberin dort, Maria, betonte: „Bavaro ist nicht die echte Dominikanische Republik“.

Sie hatte Recht. Sobald wir Bavaro hinter uns ließen, fanden wir uns in einer anderen Welt wieder. Wir übernachteten bei Einheimischen, Auswanderern und -steigern und Herbergen. Manchmal sehr luxuriös und hinter tausend Zäunen und Schlössern gesichert wie Fort Knox, manchmal mit nur kalten Duschen und Kakerlaken unter dem Bett. Wir reisten in Bussen, manchmal auf der Ladefläche von Pick-Up-Trucks. Wir besuchten Santo Domingo, die Hauptstadt und größte Metropole des Landes, in dem fast drei Millionen Menschen (und gefühlt drei Mal so viele Fahrzeuge) in karibisch-chaotischem Flair leben und werkeln, und kleine, weltentrückte Dörfer, die wortwörtlich am Ende der Welt liegen. Hier nun der Versuch einer Zusammenfassung unseres Eindruckes nach den letzten vier Wochen:

Entgegen allen Erwartungen ist die Dominikanische Republik ist ein sehr reisefreundliches Land. Auch und gerade für Individualreisende. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind zuverlässig und quasi narrensicher, auch wenn ihr System im ersten Moment unorganisiert und undurchschaubar scheint. Auch wer nur rudimentär Spanisch spricht (so wie wir), wird ohne Probleme an sein Ziel kommen, dafür sorgen die Busfahrer, Mitfahrer, Passanten, die eigentlich immer fragen, wo man denn hin wolle und einen dann in die richtige Richtung lotsen.

Über lange Entfernungen fahren die sogenannen „Erste-Klasse-Busse“, sehr komfortable Reisebusse, die allerdings manchmal so stark runtergekühlt sind, dass man anfängt zu frieren. Die meisten Strecken legten wir allerdings mit kleineren, lokalen Bussen zurück, den sogenannten Guaguas. Sie fahren keine ausgeschilderten Bushaltestellen an, sondern nehmen einfach jeden mit, der sie an ihrer Strecke mit einer Handbewegung (ähnlich wie dem Taxi-Ruf) anhält. Solange Platz ist. Obwohl – Platz ist relativ, in diesen hoffnungslos veralteten Bullis oder Pick-Up-Trucks, einer passt immer noch. Irgendwie. Die Pick-Up-Trucks waren wir lieber als die geschlossenen Bullis, denn Klimaanlagen gehörten eher selten zur Ausstattung der Busse. Auf der Ladefläche weht einem zumindest ein frischer Wind um die Nase, auch wenn es eng wird. Guagas fungieren außerdem auch als Kurierdienste. Wenn sie ihren Startort verlassen, schleichen sie förmlich raus, hupen an fast an jedem Haus, um deren Bewohner darauf aufmerksam zu machen, dass sie sich auf den Weg machen und gerne ein Paket, Brief, Medikamente oder ähnliches für die Tante im Nachbarort mitnehmen. Oder auch Aufträge annehmen, solche Dinge am Zielort abzuholen.

Um innerhalb eines Ortes von A nach einem nicht weiter als ein paar Kilometer entfernten B zu kommen, nimmt man sich am besten ein Motoconcho. Da sitzt Du auf dem Rücksitz eines kleinen Motorrades. Es ist unmöglich, irgendwo hin zu wollen und nicht auf ungefährt 100 Motoconcho-Fahrer zu treffen, die ihre Dienste anbieten.

 

Zahlen und Fakten zum Reisen:

Guaguas:

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Höchste Anzahl Passagiere in einem Guagua-Bus,18
Höchste Anzahl Passagiere in einem Guagua-Pick-Up,20

Höchste Anzahl Stopps pro Fahrt, 73

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Skurrilster Motoconcho-Fahrt (bzw. bester Verbundverkauf-Versuch):

„Woher kommst Du?“ – „Aus Deutschland.“

„Willst Du Gras rauchen?“ – „???“

„Gras, rauchst Du Gras“ – „…“

Was ein Hupen bedeuten kann:

  • „Hallo Freund, brauchst Du ne Mitfahrgelegenheit?“
  • „Hey Fußgänger, verschwinde besser von der Straße, wenn Du nicht überfahren werden willst.“
  • “Hey Fußgänger, besser Du gehst jetzt nicht auf die Straße, wenn Du nicht überfahren werden willst.“
  • „Pass auf, ich werde Dich gleich links überholen.“
  • „Pass auf, ich werde Dich gleich rechts überholen.“
  • „Ich sitze gleich in Deinem Kofferraum, wenn Du nicht schneller fährst…“
  • „Kommt da was von vorne?“ (vor Kurven, Kreuzungen Hindernissen auf der Straße)
  • „Was zum Henker tust Du da (ergänze Beschimpfung nach Wahl)!!“
  • „Hey, wie geht’s? Komm mal rüber, lass quatschen/Kaffee trinken/…“ (zu Freunden am Straßenrand)
  • „Ich bin ein Guagua auf meinem Weg, hat jemand was auszuliefern, hat Besorgungen aus dem Nachbarort,…?“
  • „Blöde/r/s Katze/Hund/Kind/Huhn/Kuh/Pferd, runter von der Straße!“
  • „Kommt was von links oder rechts? Haltet besser an, ich fahre jetzt!“ (vor Kreuzungen)
  • „Ups, Tschuldigung, meine Hupe ist falsch verdrahtet, eigentlich wollte ich blinken.“

Reise-Bilder:

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Ergänzungen zu meiner Travel-Playlist:

Happy – Efix and Allision Remix

Im Kite Club in Cabarete dudelten nur zwei Playlists aus dem an die Anlage angeschlossenen iPod: Entweder es lief elektronische Lounge-Musik, ein sicheres Zeichen, dass es noch vor Mittagszeit war. Oder, danach, die Endlosschleife von Bob Marleys größten Hits. Diesen Happy-Remix habe ich jeden Morgen beim Frühstück gehört, er fängt die Atmosphäre von relaxten, sonnigen, rundum sorglosen Tagen perfekt ein.

Beauty in the Filth – Sapient

Die unschöne Kehrseite der Dominikanischen Republik ist der Dreck überall. Besonders auffällig in Santo Domingo, aber eigentlich begegneten wir ihm so gut wie überall. Wirklich schade, es trübt das Bild vom Paradies doch ein wenig. Und ich glaube, dass nicht nur die Pferde dafür verantwortlich sind…

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