Bilderbuch-China in Guangxi II: Wandern in den Longji Reisterrassen

Bilderbuch-China in Guangxi II: Wandern in den Longji Reisterrassen

 

Im Hostel fragte uns die Rezeptzionistin, ob wir Interesse an einer Tour nach Dazhai zu den Tongji Reisterrassen hätten, es gäbe noch zwei Plätze. Wir sagten spontan zu. Eigentlich hatten wir die Reisterrassen nicht auf dem Schirm, nachdem wir erfahren hatten, dass wir die Ernte knapp verpasst hätten, was die Attraktivität des Ortes schmälern würde. Wir hatten aber nichts anderes geplant, und sagten spontan zu, mal sehen, dachten wir.

Ich bin so froh, dass wir die Entscheidung trafen, denn es war großartig. Zwar auch verbunden mit einiger Anstrengung – zweieinhalb Stunden in einem Minibus, der etwas überfüllt war und nicht wirklich bequem, und dann fing es auch noch an zu regnen kurz bevor wir ankamen. Und es hörte damit den Rest des Tages auch nicht mehr auf. Egal, wir wappneten uns mit Regenponchos (natürlich für mich etwas zu kurz, besonders die Ärmel) aus einem kleinen Shop am Parkplatz, und dann liefen wir los.

Wir, das war eine kleine internationale Reisegruppe: Howard und Swetlana aus New York (Swetlana kam ursprünglich aus Weißrussland), Chloe und Matthew aus Kanada (sie waren das zweite Paar aus Quebec, das wir auf diesem Trip kennenlernte), LinBei aka BB aus China (Zhoushan, was südlich von Shanghai liegt) und wir beide, also Henry als Engländer und ich als Deutsche.

Unser Fahrer hatte uns eine Route mitgegeben, der wir mehr oder weniger folgten. Das Gebiet ist riesig, und nicht immer schlüssig ausgeschildert, daher bogen wir das Eine oder Andere mal falsch ab. Mit Hilfe von GPS, der Karte auf unserem Eintrittsticket und BB, die auf Chinesisch nach dem Weg fragen konnte und daher unser Joker war, fanden wir immer wieder zurück auf unseren Pfad. Scheinbar waren wir außerhalb der Saison unterwegs, wir haben für chinesische Verhältnisse wenig Leute getroffen. Und viele Restaurants, Essendstände und kleine Geschäfte, an denen wir vorbeiliefen, waren geschlossen. Kann natürlich auch am Wetter gelegen haben… Wir fanden ein geöffnetes Restaurant, wo wir uns eine ausgedehnte Mittagspause gönnten. Obwohl wir die einzigen Gäste waren, mussten wir über eine halbe Stunde auf ein paar Rühreier mit Tomaten und Paprika warten. Geschmeckt hat es aber. Und wir saßen im Trockenen.

Zurück am Parkplatz waren wir erschöpft und klatschnass. Ich zumindest. Aber das war es wert, die Reisfelder mit den kleinen versprenkelten Dörfern sind atemberaubend, gerade auch wenn Wolken und Nebel über sie wabern.

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