Wenn man mit wenig Erwartungen einen Ort bereist, stehen die Chancen gut, positiv überrascht zu werden. So ging es uns mit Guilin.

Ein kanadisches Pärchen, das wir in der Mongolei trafen, riet uns von einem längeren Aufenthalt dort ab, wir sollten besser schnell weiterreisen nach Yangshuo, wo es viel schöner sein sollte.

Es stellt sich heraus, dass auch Guilin ein schönes Städtchen ist (mit nur fünf Millionen Einwohnern quasi eine Kleinstadt), gut zu Fuß zu erkunden, freundlich. Das Gästehaus, in dem wir blieben, war dann letztlich der ausschlaggebende Grund, doch eine Nacht mehr zu verweilen, als ursprünglich geplant. Dazu später mehr.

Warum also sollte man nach Guilin reisen (und dort auch ein paar Tage bleiben)?

Zunächst gibt es dort die beste gegrillte Gans in China. Das Restaurant heißt Chun Jin, und ist eine chinesische Kette, zumindest gibt es zwei Läden in Guilin und einen haben wir auch in Yangshuo gefunden. Es gibt keine englische Karte, aber die eine oder andere Kellnerin oder Kellner sprechen genug Englisch, dass man seine Bestellung aufgeben kann. Man sollte in der Karte, die zum Glück bebildert ist, nach der gegrillten Gans suchen, und ein Viertel bestellen (wenn man zu zweit ist), Was man als Beilage nimmt, ist eigentlich egal, es geht einzig um die leckere, fettige, hervorragend gegrillte Gans, und die dazugehörige Soße. Vergesst Peking-Ente, esst Gans in Guilin!

Neben dem Essen ist die Landschaft natürlich ein Grund. Der Li-Fluß ist wunderschön, ebenso die spitzen Karst-Felsen, die zerstreut aus der Stadt ragen. Zusammen eine tolle Szenerie, die man am besten bei einem Spaziergang um die Seen, am Flussufer oder auf einer Flussrundfahrt genießt. Natürlich gibt es all das auch in Yangshuo, und viel mehr davon, aber Guilin ist eine schöne Einführung in die Karstlandschaft.

Es gibt jede Menge Parks in Guilin, die meisten nehmen leider recht hohe Eintrittsgelder. Wir haben daher nur einen besucht, denen Seven Star Park. Und der ist sein Geld wert, wie wir finden. Er bietet tolle Aussichten von einem der Hügel auf die Stadt, Gärten, Wasserfälle und Wälder, in denen man schön spazieren gehen kann, Kultur und Geschichtliches, wie den “Wald der Stein-Inschriften”. Und ein paar seltsame Ausstellungsstücke, die Figuren der Minions, von Winnie Pooh und anderer Film- und Fernsehfiguren und sogar eine Art Flugabwehr-Geschütz, das zum Spielen für Kinder dort steht…

Aber die echten Stars in diesem Park sind die Affen, die dort rumlaufen. Sie sind so süß. Obwohl sie nicht unterschätzt werden sollten, sie sehen so harmlos aus, können aber gefährlich werden. Schilder mit Warnungen standen quasi überall (vor allem, auch vor den Affen). Wir nahmen sie nicht wirklich ernst (sie sind doch so niedlich!), bis einer von ihnen versuchte, mich anzuspringen, als ich ihm wohl doch zu sehr auf die Nerven ging, ich folgte ihm um ein paar Bilder mit dem iPhone zu machen… Ich habe mich erschrocken und meinen Kopf an einem Felsvorsprung gestoßen – selbst schuld… Aber ein paar gute Bilder sind schon dabei herausgesprungen:

Und hier noch ein paar mehr: