Hiroshima

Hiroshima

 

Wer an Hiroshima denkt, denkt meist zunächst an ein Ereignis. Und man denkt, man weiß eh schon alles – die erste Atombombe, die hier um viertel nach acht am Morgen des sechsten August fiel, tausende auf der Stelle tötete, eine  ganze Stadt in Staub und Asche verwandelte und für fürchterliche Nachwirkungen verantwortlich war.
Es ist eine Sache, darüber zu hören oder zu lesen – direkt unter der Stelle zu stehen, wo die Bombe ihre schreckliche destruktive Kraft entfesselte, Dinge zu berühren, die in der Explosion deformierten, wie Ziegel und Glas – das ist etwas völlig anderes.

Eines der wenigen Gebäude, die nicht vollständig abbrannten, ist der sogeannte A-Bomb-Dome, obwohl jeder, der sich innerhalb seiner Mauern aufhielt, auf der Stelle getötet wurde. Es wurde genauso erhalten, wie es nach der Explosion aussah und ist seitdem ein eindrucksvolles Monument. Gleich daneben erstreckt sich der Friedenspark, in dem viele Monumente und Denkmäler zersteut liegen. Wie das eindrucksvolle und bewegende Kinder Friedens Monument, inspiriert von der Geschichte eines Mädchens, das die Bombe überlebte, aber später an Leukämie erkrankte. Sie begann, Origami-Kranische zu falten, nach 1000 sollte sich ein Wunsch für sie erfüllen – wieder gesund zu werden. Sie schaffte mehr als 1000, starb aber dennoch. Noch heute falten Menschen überall auf der Welt Papierkraniche und spenden sie der Stadt Hiroshima, in Gedenken. Das Denkmal ist von Vitrinen umstellt, die voll sind von diesen Kranichen, in allen Formen und Größen. Ein anderer Ort, den man in Hiroshima gesehen haben muss, ist das Peace Memorial Museum, im dem alle Aspekte der Bombe – die Zerstörung, die Toten, die zugefügten Wunden, aber auch die Technik und Wissenschaft, die die Bombe ermöglicht hat – in schmerzlicher Detaillierung. Die Memorial Hall für die Atombombenopfer steht dem Museum in seiner Wirkmacht in nichts nach, besonders die Augenzeugenberichte der Überlebenden sind sehr bewegend.

 

Hiroshima nur auf seine Vergangenheit zu reduzieren würde ihr jedoch nicht gerecht werden. Das heutige Hiroshima ist alles, aber kein deprimierender Ort. Es ist eine lebhafte Stadt mit Einkaufsmöglichkeiten, Nachtleben und Restaurants. Die Innenstadt um die überdachte Hondori-Straße ist voll von Cafés und Shops, für Unterhaltung und Ausgehen sind die Nagarekawa und Yagenbori Straßen ideal. Ein lokales Gericht, dass man unbedingt probieren sollte, sind Okonomiyakis, herzhafte Pfannkuchen mit Nudeln, Fleich, Fisch oder Meeresfrüchte, die Du überall in der Stadt finden kannst. Auch das liebevoll restaurierte Schloss ist einen Besuch wert.

 

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