Historische Stätten der Baekje-Ära: Buyeo und Gongju
Für eine Geschichtsstunde machten wir einen Abstecher nach Daejon, von wo aus man wunderbar Tagesausflüge nach Buyeo und Gongju unternehmen kann. Dort gibt es Überreste des Baekje-Königreichs zu sehen, eines der drei Königreiche Koreas zwischen 18 vor Christus und 660 nach Christus.
In der Festung von Buyeo, Busosanseong, erlebte die Baekje Armee eine Niederlage, wie sie bei den Spartanern mit dem Film „300“ berühmt wurde: 5000 Mann standen im Jahr 660 nach Christus 50.000 Chinesischen Soldaten gegenüber, und mussten sich erst im fünften Angriff der übermächtigen Gegner geschlagen geben. Ein kleiner Schrein erinnert an den General, der die Festung trotz denkbar schlechter Ausgangslage so lange hielt. Nach der Niederlage sollen 3000 Frauen von einem Felsen am anderen Ende der Festung in den Tod gesprungen sein, um Gefangennahme und Versklavung durch die Sieger zu entgehen. Dieser Felsen heißt „Felsen der fallenden Blumen“, Nakwa-am, ihnen zu Ehren. Ein Pavillion, der darauf errichtet wurde, bietet schöne Aussichten auf die umliegende Landschaft. Folgt man von dort den recht steilen Stufen abwärts kommt man zu einer kleinen aber niedlichen Tempelanlage direkt zwischen den Felsen. Wir waren an einem Samstag dort, daher war es leider ziemlich überfüllt.
In Gongju besuchten wir einige alte Grabstätten der Baekje-Ära, die sich letztlich als mit Gras bewachsene Hügel entpuppten, deren Inneres leider verschlossen war. Allerdings gab es vom Königsgrab eine Replika, in die wir reingehen konnten. Nach einer Tour durch die informative Ausstellung spazierten wir weiter zur Festung von Gongju, Gongsanseong. Wir kamen gerade rechtzeitig, um noch das Ende des Wachwechsels zu erleben. Aus umliegenden Lautsprechern dröhnte laute Orchestermusik, wodurch es nicht gerade authentischer wirkte, es aber eine nette Show macht. Die Festung selbst ist schöner als die in Buyeo, zum Einen war es nicht so überfüllt, zum Anderen konnten wir das gesamte Gelände auf den alten imposanten Festungsmauern umrunden. Auf dem Weg trafen wir auf viele schöne Aussichtspunkte und bunte Pavillons, was für die teilweise ziemlich anstrengenden Aufstiege und Treppen belohnt.