(K)ein Trip nach “Unthank” – zu Besuch in Glasgow

(K)ein Trip nach “Unthank” – zu Besuch in Glasgow

 

Glasgow ist die Art Industriestadt, in der die meisten Menschen heutzugage wohnen, aber sich keiner vorstellen kann, zu leben.“ (Lanark, Buch 3, Kapitel 11)

Der schottische Autor Alasdair Gray hatte Glasgow im Sinn, als er die dystopische Stadt „Unthank“ (Undank) in seinem berühmten Roman „Lanark“ ersann: Eine Stadt, in der die Sonne niemals scheint und die Menschen an der seltsamen Krankheit „Drachenhaut“ erkranken. Letztlich geht sie in einer Apokalypse aus Feuer und Flut zugrunde. So weit hergeholt scheint Unthank nicht zu sein, immerhin war Glasgow mal die Stadt mit den meisten Morden Europas (vor zehn Jahren) sowie Großbritanniens Stadt mit den meisten Gewaltverbrechen (vor zwei Jahren). Und wenn man dem Urban Dictionary glauben darf, bedeutet „Glasgae style“, eine Prostituierte zu bitten, zwei Wochen später erst zahlen zu müssen… Nun, was soll man von so einer Stadt erwarten?

Fürs Erste reisten wir nicht nach „Unthank“ – die Sonne schien tatsächlich die meiste Zeit unseres Besuches. Zum ersten Mal seit gefühlt einer Ewigkeit gewährte Petrus uns ein paar sonnige und warme Tage in Folge. Sonderlich gefährlich kam Glasgow uns auch nicht vor – war aber daran liegen könnte, dass wir uns hautpsächlich in den touristischen Gegenden aufhielten…

Was kann man nun wirklich in dieser Stadt erwarten? Eine großartige Mischung aus viktorianischer Architektur, Street Art, Einkaufsgelegenheiten, erstaunlich professioneller Straßenmusiker – und ja, nicht wenige von ihnen spielen Dudelsack. Auf keinen Fall sollte man die gotische Kathedrale verpassen – riesig, dunkel und imposant. Und über die Nekropolis spazieren, ein viktorianischer Friedhof, der auf einem Hügel über der Stadt thront – tolle Aussicht und Gänsehaut inklusive.

Einige Bilder:

Kommentare sind geschlossen.