#Somethingincommon – Was mein Rad und das Pferd, auf dem ich reiten lernte, gemeinsam haben

#Somethingincommon – Was mein Rad und das Pferd, auf dem ich reiten lernte, gemeinsam haben

 

Auf unserer nächsten Reise werden wir die Mongolei durchqueren. Und wer dabei einen Einblick in das echte mongolische Leben bekommen will, kommt nicht darum herum, sich auf ein Pferd zu setzen. Mindestens einmal. Und damit ich mich dabei nicht komplett blamiere, nutzte ich die Zeit, die wir auf unsere Visa für Russland und China warten mussten, um reiten zu lernen.

Passenderweise fragt eine große Spanische Modefirma seine Kunden gerade, mit wem sie was gemeinsam haben. Als Socia-Media-Kampagne unter dem einfallsreichen Hashtag #Somethingincommon. Als ich den dazugehörigen Werbespot im Fernsehen sah dachte ich sofort an Cookie, die Camargue-Stute auf der ich reiten lernte, und mein Fahrrad.

CookieBike

Exterieur

Rein äußerlich fallen die Ähnlichkeiten sofort ins Auge: beide sind weiß und eher klein. Cookie hat eine Widerristhöhe von 1,58 Metern, was fast schon wieder groß für ein Camargue-Pferdchen ist. Sie ist außerdem – sorry, Cookie – etwas fett. Was aber überhaupt nichts ausmacht, im Gegenteil, dadurch sieht sie unter mir nicht zu klein aus. Mein Rad sieht auch eher klein aus. Und im Gegensatz zu Cookie ist es schmal. Passt mir aber genauso gut.

 

Interieur

Camargue-Pferde sind bekannt für ihren widerstandsfähigen, ausdauernden und ruhigen Charakter, sie sind die perfekten Hirten-Pferde. Und perfekt für mich als Anfänger. Das ruhige Temperament bei Cookie grenzt allerdings schon an Faulheit – ein Rennpferd ist sie definitiv nicht. Hat man sie einmal im Galopp muss man sie stetig treiben, wird man etwas nachlässig, fällt sich gern zurück in den Trab. Oder Schritt. Was das angeht, ist mein Rad aber auch nicht besser. Sogar noch anstrengender: wenn ich nicht ständig in die Pedale trete, hält es an. Das würde Cookie zwar auch, wenn ich nichts mehr täte – aber treiben ist nicht so anstrengend wie in die Pedale petten. Im Gegensatz zu Cookie wird mein Rad aber erstaunlich schnell, wenn ich mich entsprechend anstrenge, obwohl es nur einen Gang hat (es ist ein sogenanntes Singlespeed). Fast wie fliegen.

horse - 1

 

Pflege

Mein Rad ist da recht unkompliziert. Hin und wieder muss der Reifendruck wieder auf die sieben Bar gebracht werden. Das wars aber auch schon fast. Ab und zu putzen, klar, immerhin ist es ein weißes Rad. Aber es würde sich nie irgendwo in den tiefsten Matsch stellen nur um der Arbeit zu entgehen. Und sich dabei komplett einsauen. So wie Cookie. Hin und wieder fallen kleinere Reparaturen an, klar, aber es braucht keinen Tierarzt, kein Futter, nicht viel Platz – die Garagenwand reicht völlig. Cookie ist dagegen ziemlich pflegeintensiv, muss regelmäßig geputzt werden, braucht regelmäßig Futter und Pediküre. Im Gegensatz zum Rad bekommt man von Cookie aber eine Reaktion, schnauben, Kopf schütteln, wiehern… Die Kommunikation mit meinem Rad ist da deutlich einseitiger.

bike - 1

 

Unterwegs

Mein Rad ist ziemlich wählerisch bei den Strecken, die ich mit ihm zurücklegen darf. Richtig Spaß macht es wegen der dünnen Rennradreifen nur auf gut erhaltenen und asphaltierten Straßen. Schotterwege und Gras sind schwierig und auf Matsch geht gar nichts mehr. Auch gepflasterte Straßen sind nervig. Cookie dagegen macht selbst tiefer Matsch nichts aus, sie läuft auf jedem Terrain. Vielleicht erschrickt sie hin und wieder vor seltsamen Geräuschen oder dunklen Schatten, aber bisher (toi toi toi) nie so sehr, dass sie mit mir durchgegangen wäre. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ihr so etwas passiert, zu ruhig ist ihr Temperament. Das würde meinem Rad zwar auch nicht passieren, aber die meisten Wege sind für es auch schlicht außer Reichweite.

 

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Cookie und mein Rad eine Menge gemeinsam haben, aber trotzdem völlig unterschiedlich sind. Die wichtigste Gemeinsamkeit: beide sind auf ihre Art großartig und ich hab sie beide in mein Herz geschlossen.

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