Lahic – Eine kleine Bergstadt

Lahic – Eine kleine Bergstadt

Weiter in Richtung Lahic

Von Baku aus  begannen wir unsere Reise nach Georgien, Lahic  >Wiki< war unser erster Halt auf dem Weg. Eine kleine Stadt in den Bergen wo sich Touristen  an traditioneller Kupferverarbeitung erfreuen und mit Töpfen, Pfannen etc. eindecken können.
Die Stadt ist von einer wunderschönen Gebiergslandschaft umgeben und lädt geradezu zum Wandern ein. Leider hielt das tolle Wetter das wir bei unserer Ankunft hatten nicht an.

Gleich am ersten Tag gerieten wir in ein schlimmes Gewitter mit heftigem Hagel. Die Art die man nicht abbekommen möchte. Das machte uns natürlich etwas vorsichtig und so wanderten wir in den nächsten Tagen nur in und in der Nähe von Lahic umher, falls wir schnell mal Unterschlupf brauchen. Wettervorhersage war etwas düster… So hatten wir leider keine Gelegenheit die Gegend großräumiger zu erkunden. Nichts desto trotz ist Lahic eine willkommene Abwechslung zum hektischen Stadtleben von Baku.

Wie man von Baku nach Lahic kommt

Die erste Herausforderung ist den erschreckend chaotischen Busbahnhof zu finden. Zum Glück ist die neue Metro-Linie mittlerweile in Betrieb, letzte Station der violetten Linie, heißt “Aftovagsal”. Dort angekommen war das Busterminal schon sichtbar, allerdings mussten wir noch eine stark befahrene Strasse überqueren, an der es weder Ampeln noch Überwege gab. Wie durch ein Wunder kamen wir heil auf der anderen Seite an. Nachdem wir dann erstmal die Taxifahrer, die uns nach Tbilisi uns sonst wo hinbringen wollten abgeschüttelt hatten, folgten wir einfach einer Gruppe von Leuten die offensichtlich auch zum Busbahnhof wollten. Nicht sicher, ob es der vorgesehene Weg war, aber wir kamen an. Von hier aus ging es dann schnell, den Bus nach Şəki zu finden. Um nach Lahic zu gelangen muss man Richtung Şəki fahren, und in İsmayıllı umsteigen.

Marshrutky-Fahrer werden einen schon in den richtige Richtung lotsen. Wir haben wahrscheinlich etwas mehr bezahlt als mit einem regulären Linienbus, den wir eh verpasst haben, daher also ok. Ob man zu zweit nun 8 statt 4 Manat, also 4 statt 2 Euro zahlt war uns nun wirklich egal.

Wir verließen Baku Aftovagsal also morgens um 9:30 und nach einer gruseligen Fahrt (schlechte Straßen und waghalsige Überholmanöver. Alles harmlos im vergleich zu Georgien wie wir später herausfinden würden) kamen wir in İsmayıllı gegen Mittag an. Dankbar noch am leben zu sein und etwas ausgehungert war es an der Zeit was Essbares zu finden. Weder Maps.me noch Google etc. waren hier eine große Hilfe. Zumindest nicht in unmittelbarer Umgebung und wir waren auch etwas unter Zeitdruck um nach Lahic zu gelangen.

Mittagessen in İsmayıllı

Ein Taxi Fahrer kam auf uns zu und fragte wohin wir wollten (vermutlich, nicht dass wir wirklich was verstanden hätten) und so erklärten wir ihm mit Händen und Füßen, dass wir ein Restaurant suchten. Er wiederum erklärte uns mit seinen Händen und Füßen irgendwas mit Richtung Şəki, rechts und Autos. Wir liefen also in die Richtung und fanden tatsächlich kurz nach einer Kurve in Richtung Şəki auf der rechten Seite neben einer Autowerkstatt etwas, das aussah wie ein Restaurant. Aber ohne Schild und sah irgendwie geschlossen aus.

Der Besitzer bemerkte unser etwas ratloses umherschauen winkte uns hinein.
Eine Speisekarte gab es nicht,  der Besitzer erklärte uns mit Handzeichen, dass es entweder Rippchen oder Eingeweide gab, zumindest ist das, was wir verstanden haben und wählten sicherheitshalber die Rippchen.
Gut gewählt, die Rippchen waren sehr lecker. Dazu gab es eine Suppe vorweg, Tomaten-Gurken-Salat, Brot und frische Gewürze, Frühlingszwiebeln Dill usw. die extra serviert wurde, nicht unüblich hierzulande. Alles sehr lecker und für 8€ inklusive Getränke für zwei Personen ein Schnäppchen. Nach dem wir einige Fotos gemacht haben der Besitzer wollte das so, verirren sich wohl nicht viele Touristen dahin, ging zurück zu der Bushaltestelle.

Soup, Salad, and grilled lamb ribs with greens
Lunch @ Vaz

Falls ihr euch  also mal in İsmayıllı wiederfindet und hunger habt, fragt nach dem Restaurant “VAZ”. Oder lauft einfach die Straße Richtung Sheki hoch, lasst die Tankstelle rechts von euch und kurz nach der Links-Biegung ist es dann auf der rechten Seite. Vermutlich immernoch ohne Schild und etwas versteckt hinter Bäumen. Wir haben es auf maps.me gekennzeichnet, wann es dort auftaucht können mir aber nicht sagen. So sieht das Restaurant von vorn aus:

Entrance of restaurant Vaz from the street
Entrance of restaurant Vaz from the street

 

Die Marshrutka von İsmayıllı nach Lahic fuhr um 14 Uhr. Es gibt noch eine um 16 Uhr, danach muss man ein Taxi nehmen. Die Marshrutka war praktisch leer und wir durchfuhren spektakuläre Landschaften.  Die fahrt hat uns zusammen nur 3 Manat gekostet.

Steep cliffs on the way to Lahic
Great views on the way to Lahic!

Unterkünfte

Auf Buchungsportalen gibt es  eine Vielzahl von Unterkünften wie Homestays oder Guesthouses zu finden. Aber es macht mehr Sinn direkt zu buchen, erstens spart man ein wenig Geld und zweitens verdient der Gastgeber trotzdem etwas mehr. Dadash,  der auch das lokale Touristeninformationszentrum leitet und gut Englisch spricht ist da sicher ein guter Anlaufpunkt. Sein Guesthaus heißt übrigens “Ancient Lahic Guesthouse” auf Booking. Ein Teil seines Hauses stellt er Gästen zu Verfügung und den Rest bewohnt er. Bei Bedarf kann er auch an andere vermitteln und ist gut vernetzt.
Er hat in Philosophie promoviert und hat schon einige Arbeiten über ethnische Minderheiten des Landes veröffentlicht. Eine wahre Schatztruhe für kulturell Interessierte.
Seine Frau sorgt Morgens und Abends für das leibliche wohl (spricht allerdings nur Russisch)
Für nur 30 Manat pro Nacht zuzüglich 8 Manat p.P. für Abendessen ein Schnäppchen.

Was kann man unternehmen?

Wandern und Reiten sind die beliebtesten Aktivitäten in Lahic. Die Wettervorhersage nicht so ermutigend und das Donnern in der Ferne versprach nichts Gutes. Sehr schade, denn es gibt mehrere Wanderrungen die wir gerne unternommen hätten und wie es sich später herausstellte auch hätten unternehmen können, da das Unwetter erst am späten Nachmittag eintraf. Ein Bummel durch die Stadt, bisschen einkaufen, und die umgebende Landschaft erkunden ist aber auch ein netter Zeitvertreib.
Zwischendurch wurden wir sogar von zwei Bauarbeitern, die grad Pause machten, auf ein Tee eingeladen. Quasi am Straßenrand.
Es lohnt sich auf jeden Fall mindestens ein zwei Nächte in Lahic zu bleiben. Besonders wenn die Tagesgäste weg sind ist es eine echt hübsche ruhige  Stadt.

Lahic, little shop with copper items, pots, pans,..
typical shop in Lahic
Lahic, cobbled alleys, shops, some mountains in the background
Village views
Lahic, Mountains and cloudy sky
mountains around Lahic
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