Unsere erste Weltreise: Drei wesentliche Lektionen

Unsere erste Weltreise: Drei wesentliche Lektionen

In den fünf Monaten, in denen wir unseren Planeten umrundet haben, mussten wir einige Dinge lernen, die uns das Leben erleichtert hätten, hätten wir sie vorab schon berücksichtigt.

Lektion 1: Für die Planung gilt: Weniger ist Mehr. Außer in der Hochsaison. Dann ist Mehr definitiv Mehr.

Wir hatten alle unsere Flüge vorab gebucht, außerdem unsere Unterkünfte für die ersten paar Nächte in den meisten Ländern auf unserer Route. Und die Sicherheit, dass bereits ein Bett auf uns wartete sobald wir die Einwanderungsprozedur hinter uns gebracht hatten, wussten wir manchmal auch zu schätzen. Aber es war nicht notwendig und raubte uns einiges an Flexibilität unterwegs. Eine Unterkunft zu finden gehört definitiv nicht zu den Dingen über die man sich einen großen Kopf machen muss. Die berühmte Ausnahme von dieser Regel: Wenn Du während der Hochsaison reist. Unseren Trip durch Japan hätten wir definitv besser planen können, da wir in der sogenannten „Goldenen Woche“ unterwegs waren, wenn so ziemlich jeder Japaner die Feiertagshäufung ausnutzt und ebenfalls in den Urlaub fährt. Da wir keine 1.500 US-Dollar pro Nacht in Fukuoka locker machen wollten (daher also der Begriff „Goldene Woche“ – die Hoteliers verdienen hier locker eine goldene Nase…) mussten wir unsere Japan-Reise um ein paar Tage verkürzen.

 

Lektion 2: Nimm Dir ein paar Minuten für die Einreisebestimmungen eines Landes, bevor Dein Flieger abhebt.

Anders als bei der Unterkunft ist es ziemlich praktisch, alle Flüge vorab gebucht zu haben, da viele Länder bei der Einreise einen Nachweis verlangen, dass Du nicht planst, dort illegalerweise Deinen Lebensabend zu verbringen. Die Neuseeländische Grenzbeamtin wollte beispielsweise sehen, wann wir zurück nach Europa fliegen. Der Ausreisenachweis, unser Flug nach Japan, reichte allein nicht aus. Zum Glück hatten wir Ausdrucke für alle elektronischen Tickets der folgenden Flüge dabei.

Dies war aber also gar kein Problem. Anders bei den anderen Bestimmungen: Das Einführen von Lebensmitteln ist strengstens verboten, also mussten wir schnell noch eine Packung Sirup, die wir aus den USA mitgenommen hatten, entsorgen, bevor wir durch den Zoll gingen. Auch kein großes Problem soweit. Was mich aber dann doch in Bedrängnis brachte, waren die Bestimmungen zur Einführung von Wanderstiefeln. Diese müssen nämlich angemeldet werden. Ich hatte nun Wanderschuhe in meinem Rucksack und dachte mir „Pff, diesen Bürokratie-Quatsch tu ich mir nicht an, dass wir tatsächlich kontrolliert werden, ist ja wohl eher unwahrscheinlich…“

Tja, es stellte sich heraus, dass ALLE Taschen in der Zollkontrolle durch einen Scanner gejagt wurden. Und anschließend noch ein Spürhund daran rumschnüffelte. Sie haben meine Schuhe nicht gefunden (oder hatten nichts daran zu beanstanden, es waren schließlich auch keine Stiefel, sondern nur Schuhe…) – aber die ganze Prozedur hat mich mindestens fünf Jahre meines Lebens gekostet, so nervös war ich. Man tut also gut daran und spart sich einiges an unnötigem Stress, wenn man sich kurz mit den Einreisebestimmungen eines Landes beschäftigt, bevor man im Flieger sitzt.

 

Lektion 3: Nachdem Du Deine Tasche gepackt hast, nimm zehn Prozent des Inhaltes wieder raus. Mindestens.

Wir starteten unsere Reise mit zwei großen Rucksäcken und einem sehr kleinen Daypack. Zurückgekehrt sind wir mit unseren Rucksäcken, zwei Daypacks (einem neuen größeren, den wir anstelle des kleinen benutzten) sowie einer größeren Kühltasche für Lebensmittel, die wir in den USA günstig geschossen hatten und in die wir unsere Technik verstauten: Laptop, Tablet, Adapter, Kameras, Objektive, Verlängerungskabel… Was man halt so dabei hat.

Natürlich haben wir unterwegs Krams gekauft, Klamotten, Souveniers, Cowboy-Hut und –Stiefel, das übliche halt. Allerdings schienen unsere Klamotten auch mysteriöserweise zu expandieren, ganz besonders in der Dominikanischen Republik, Fiji und in Neuseeland. Wir schätzen, dass die Feuchtigkeit in der Luft in diesen tropischen und subtropischen Regionen die Klamotten aufgehen lassen wie Hefekuchen. Ich weiß, das klingt nach einer ziemlich lahmen Ausrede… auf jeden Fall ist es ratsam, etwas Platz im Gepäck zu lassen.

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